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Prävention - was ist machbar, was ist sinnvoll?

Das "Schicksal 2.0"

 

Lange Zeit schien der Begriff des Schicksals in der Moderne - anders als in der griechischen Antike - alles andere als fürs eigene Leben akzeptabel. Immense Fortschritte in Wissenschaft und Technik, der Gedanke, dass Wissen und freier Wille fast jeden eigenen Plan vom Dasein wahr werden lassen können, lassen für das Sich-Ergeben vor dem Schicksal wenig Platz. Für den Bereich der Medizin zeigt z.B. der Kampf gegen den Krebs das sich ändernde Gesicht des Schicksals und die sich wandelnde Einstellung dazu. Am Anfang war es der Krebs selbst, der einfach durch eine passende Therapie endgültig besiegt werden sollte, ohne dabei viel Wert auf die Ursachen zu legen. Hilfstellung gab im weiteren die Erkenntnis, dass nicht zuletzt Umweltfaktoren und damit menschlich beinflussbare Faktoren zur Krebsentstehung beitragen - beeinflussbares Schicksal sozusagen. Nun werfen uns die Erkenntnisse der Genetik - das Schicksal liegt eben oft in unseren Genen - auf eine andere Art wieder auf uns selbst zurück. Wann und ob genetic engineering irgendwann endgültig diese Art von Schicksal besiegen kann, bleibt abzuwarten. Dies gilt natürlich für viele Erkrankungen, nicht nur für Krebs.

Solange lohnt es sich, sich Zeit zu nehmen und gemeinsam nach individuellen Risikofaktoren zu suchen - Familiengeschichten der anderen Art sozusagen. Gespräche über beeinflussende Ernährungs- und Lebensgewohnheiten gehören selbstredend dazu.

Nicht alles ist Schicksal, auch wenn manches auf den ersten Blick so scheinen mag.

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